Réflexions photographiques: Du perspectif au perceptif

von Nadia Hmani

In diesem Jahr haben wir die Möglichkeit genutzt als Gastfotografin eine Künstlerin unserer Partnerstadt SFAX in Tunesien einzuladen. Auf halbem Weg zwischen der Realität in ihrer Dichte und Materialität und dem Imaginären in ihrer Leichtigkeit und seinen unendlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten erforscht die Praxis der Fotografin Nadia Hmani die Beobachtung eines Ortes gepaart mit einer Wahrnehmung des Bildausschnitts und der Zeit der Aufnahme.

In rund zwanzig großformatigen Fotoarbeiten im Format (80 x 60) cm bietet sie geometrische Kompositionen an, die durch farbenfrohe, grafische Bewegungen, lineare Elemente, flache Flächen usw. belebt werden und alle in einer bestimmten fotografisch-digitalen Ordnung zusammengesetzt sind, nämlich der Ordnung der Flächigkeit.

Wie die künstlerischen Praktiken nomadischer Künstler, die Fotografie und Malerei in einer Korrespondenz der Künste kombinieren, wählt die Künstlerin in der Sammlung von Objekten ein Gesamtinventar von Medien und Materialien in einer Anordnung, in der der Bildakt in zwei Momenten der Aktion ausgeführt wird in Echtzeit und im realen Raum „in situ“ einerseits und der fotografischen Reflexion andererseits. So in einen dreidimensionalen Raum eingebunden, geht sie mit dem Ort in Beziehung und versucht, Inszenierungen konkreter Elemente im Register des realen Raums durch andere formale Hypothesen (Rahmen/Außenrahmen, Innen/Außen, Grundriss/Volumen) zu erforschen ,..).

In diesem Zusammenhang stellt die Ausstellung in den Werken die Wirkung von Relief, Textur, Licht und Zeit dar, die auf verschiedenen Trägern unterschiedliche Formen schaffen, dabei mit Farbtönen spielen und spezifische Eigenschaften verschiedener Materialien und Medien (Stoff, Glas, Holz oder Eisen usw.) und durch die Wahl des gewünschten Rahmens ausnutzen. Inszenierung, neue Montage in einem ephemeren Arrangement, bei dem künstlerische Fotografie nicht mehr nur eine Manipulation der Aufnahme, sondern ein Eingriff in das Objekt selbst ist. Schnittstelle zweier Parallelwelten, die uns fasziniert (auf der einen Seite die greifbare reale Welt und auf der anderen Seite die plastische Bildwelt).